Lebensraum Feldflur gegründet

Netzwerk aus 15 Organisationen will Bioenergie aus Wildpflanzen fördern
Logo Lebensraum FeldflurHamburg/Berlin, 30. August 2012. Aus dem Netzwerk Lebensraum Brache wird jetzt das Netzwerk Lebensraum Feldflur. Die Allianz von zwischenzeitlich 15 Organisationen will künftig Wildpflanzen als geeignete Alternative zu Mais für die Biogasproduktion in der Praxis etablieren. „Es muss uns gelingen, saubere Energie auch wildtierfreundlich zu produzieren“, sagte der Sprecher des Netzwerkes, Joachim Wadsack vom Internationalen Rat für die Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC). Wildpflanzen böten zahlreichen Tieren von der Biene über das Rebhuhn bis zum Reh fast ganzjährig Nahrung und Schutz.
Einige Ansaatmischungen haben großes Potential zum Biomasse-anbau für die energetische Nutzung in Biogasanlagen. Es wurden daher im Rahmen des Forschungsvorhabens "Energie aus Wildpflanzen" in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau neue Biogas-Mischungen erarbeitet. Diese Mischungen setzen sich zusammen aus leistungsfähigen einjährigen Kulturarten, zweijährigen Wild- und Kulturpflanzen sowie langlebigen Stauden zur breiten Standortanpassung bei fünf und mehr Nutzungsjahren. Erste Untersuchungen zeigen positive Trockenmasse- und Methanerträge. Wildpflanzen sind damit eine interessante Mais-Alternative zur Energieerzeugung in Biogasanlagen.
Im Jahr 2003 wurde das Netzwerk Lebensraum Brache von 7 Partnern gegründet. Das Ziel damals: Brachflächen, die im Rahmen der EU-Agrarpolitik aus der Produktion genommen waren, für Wildtiere aufzuwerten. Durch die gezielte Ansaat von mehrjährigen blüten- und nektarreichen Saatmischungen entstanden attrakti-ve Lebensräume für Wildtiere wie Feldhase, Wachtel oder Rebhuhn.
Nach dem Wegfall der finanziell geförderten Flächenstilllegung im Jahr 2007 sind die Brachflächen in Deutschland von einer Million Hektar (2003) auf etwa 200.000 Hektar (2011) eingebrochen.
Das Netzwerk Lebensraum Feldflur besteht derzeit aus: Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Deutscher Jagdschutzverband (DJV), Landesjagdver-bände Hessen, Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sowie Bayerischer Jagdverband, Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL), Deutsche Wildtier Stiftung (DeWiSt), E.ON Bioerdgas GmbH, Internationaler Rat für die Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC), Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover (ITAW), RWE Innogy GmbH sowie Saaten Zeller.
Weitere Informationen zum Projekt „Lebensraum Feldflur“ unter www.Lebensraum-Feldflur.de

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