Landesjagdverband

Jäger bei einer BewegungsjagdWenn im Oktober die Zeit der Bewegungsjagden startet, sind vermehrt Warnhinweise am Wegesrand zu sehen. Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) appelliert an Naturfreunde, auf die Warnschilder zu achten.

Mit Beginn des Herbstes startet die Zeit der großräumigen Bewegungsjagden. Der LJV bittet Spaziergänger, Jogger, Reiter und andere Naturfreunde, Warnhinweise zu beachten. Rot umrandete Dreiecke mit Aufdrucken wie „Treibjagd" oder „Vorsicht Jagd" machen am Wegesrand auf Gemeinschaftsjagden ebenso aufmerksam, wie Absperrbänder oder Jäger mit Warnflaggen an den Straßenrändern. Auch Autofahrer sollten auf Straßen entlang des Jagdgebietes die Geschwindigkeit drosseln, da trotz aller Sicherheitsmaßnahmen unverhofft Tiere die Straße queren können.

Bei Bewegungsjagden ziehen zahlreiche Treiber und Hunde langsam durch den Wald. Durch die entstehende Unruhe setzen sich Rehe oder Wildschweine ohne Hast in Richtung der Schützen in Bewegung. Die Jäger können so Alter und Geschlecht der Tiere besser erkennen und den Schuss sicher platzieren. Bewegungsjagden werden im Herbst und Winter durchgeführt, wenn die Felder abgeerntet und die Bäume kahl sind. Die Schützen haben so die bestmögliche Sicht. Genauso wichtig ist der wildbiologische Aspekt: Die Aufzucht der Jungen ist mit Ende des Sommers in den meisten Fällen abgeschlossen.

Mit den Bewegungsjagden erfüllen Jägerinnen und Jäger einen Großteil der staatlichen Abschusspläne und produzieren dabei Wildfleisch, ein hochwertiges Nahrungsmittel aus nachhaltiger Nutzung. Ohne Bejagung würden sich beispielsweise Pflanzenfresser wie Reh- oder Rotwild in unserer Kulturlandschaft stark vermehren und Bäume im Wald schädigen. Wildschweine könnten ohne Jagd pro Jahr ihren Bestand sogar vervierfachen. Dadurch wären landwirtschaftlich genutzte Flächen bedroht. Aber auch anpassungsfähige Räuber wie der Fuchs könnten ohne Jagd ohnehin schon stark bedrohte Kleinsäuger und bodenbrütende Vogelarten regional auslöschen.

Pressemitteilung (19.09.2013)

Kurt Alexander Michael, Präsident des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V. (LJV), antwortet auf den offenen Brief von Umweltministerin Ulrike Höfken.

In Ahrweiler und Mayen-Koblenz protestieren die örtlichen Jägerschaften mit der Kampagne „Kämpf mit" gegen das in Rheinland-Pfalz geltende Fütterungsverbot. Staatsministerin Ulrike Höfken bezeichnet in einem offenen Brief an die beiden Kreis-gruppenvorsitzenden sowie den LJV-Präsidenten die Aktion der Ahrweiler Jägerinnen und Jäger als„diffamierend". Für LJV-Präsident Michael steht aber fest: „Tier im Winter bewusst verhungern zu lassen, ist für eine zivilisierte Gesellschaft nicht hinnehmbar!"

Michael kritisiert die Haltung des Umweltministeriums, das qualvolle Sterben von Wildtieren – quasi als „natürliche Selektion" – billigend in Kauf zu nehmen. „Das Tierschutzgesetz fordert ganz glasklar, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Leiden zufügen oder dieses töten darf. Eine ´weidgerechte Jagdausübung´ ist als ein solcher Grund anerkannt – oder die ´zulässige Schädlingsbekämpfung´. Mit Weidgerechtigkeit hat ein solches Verhalten jedenfalls nichts zu tun!"

Auch was die von Seiten des Umweltministeriums als Todesursache der verendeten Tiere in Ahrweiler genannt wird, ist für den LJV-Präsidenten nur die halbe Wahrheit. Der überhöhte Parasitenbefall, der von Höfken als alleinige Ursache verbreitet wird, kann nach Aussagen von Wildbiologen nicht den Tod der Tiere erklären. Vielmehr sei davon auszugehen, dass Nahrungsmangel und der Befall mit Parasiten eine tödliche Kombination ergaben, der die Tiere nicht gewachsen waren.

Und die Anspielung Höfkens, das Fütterungsverbot bestehe grundsätzlich ja bereits seit 1979, lange bevor die Grünen im Land Verantwortung übernommen hätten, kontert Michael mit dem Hinweis, dass der LJV bereits seit langem für eine pragmatischere und praxisgerechtere Regelung der Fütterung plädiert – und darauf auch sehr wohl im Rahmen seiner Stellungnahmen zu den Entwürfen der Neufassungen von Landesjagdgesetz (2010) und Landesjagdverordnung (2013) gedrängt hat. „Frau Höfken hätte eine Verbesserung dieser Situation in der Hand gehabt – sie hat die Chance vertan. Leidtragende sind die Wildtiere!".

Hier zum Download die {phocadownload view=file|id=86|text=Antwort von LJV-Präsident Kurt Alexander Michael, an Umweltministerin Ulrike Höfken.|target=s}

Förster Peter Wohlleben aus Hümmel im Kreis Ahrweiler gibt Jägern Mitschuld an Zeckenplage. Seine Hetze gegen die Grünröcke verbreitete er über den Radiosender SWR 4.

Polemischer geht es kaum noch! Förster Wohlleben wird vom SWR 4 mit der Aussage zitiert, dass Jäger an der Ausbreitung der mit Borreliose-Erregern infizierten Zecken mit verantwortlich sind. „Herr Wohlleben disqualifiziert sich mit dieser Aussage als ernstzunehmender Gesprächspartner", zeigt sich Erhard Bäder, Geschäftsführer des Landesjagd-verbandes Rheinland-Pfalz e.V. (LJV), irritiert. „Wohlleben ist eine Schande für den hoch angesehenen Berufsstand der Förster und gefährdet das gute Verhältnis zwischen Jägern und Forstleuten."

Zudem deskreditiert Wohlleben unzählige Jägerinnen und Jäger pauschal, indem er behauptet, die Jägerschaft würde durch die Notzeitfütterung von Hirsch, Reh und Co. zur Ver-breitung von Zecken beitragen. Spricht daraus etwa eine jagd- und/oder wildtierfeindliche Gesinnung?

Auch an den Biologiekenntnissen des Försters zweifelt der LJV-Geschäftsführer. „Mir war nicht bewusst, dass Hirsche Zecken freisetzen, wie er dem SWR sagte", wundert sich Bäder. Zecken sind blutsaugende Parasiten. Sie lauern auf Grashalmen oder Büschen und warten, bis ein passendes Wirtstier – oder ein Mensch – die Pflanze streift, um sich an ihnen festzukrallen. Dann klettern sie am neuen Wirt bis zu einer passenden Stelle, um mit ihrer Blutmahlzeit zu beginnen. „Ich nehme an, dass viele Biologen nun nach Hirschen Ausschau halten werden, die Zecken aktiv freisetzen. Das wäre eine wissenschaftliche Sensation!"